Über einen neuen Absatzmarkt für hemische Züchter von Raps, Sojabohnen und Mais, über die neuste Investition von Agrolok -Eiweißpflanzenverarbeitungsbetrieb und über Faktoren, die die Ankaufspreise beeinflussen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen spricht Jacek Śpiewak - Leiter der Getreide-Abteilung Agrolok Sp. z o.o.

 

– Erklären Sie uns bitte, womit befasst sich der Eiweißpflanzenverarbeitungsbetrieb (ZUBR)?

In unserem Betrieb werden die hochwertigsten NON GMO Proteinkomponenten hergestellt, die für die Produktion von Futtermitteln für Vieh, Schweine und Geflügel verwendet werden. Der innovative Prozess der Eiweißpflanzensaatbehandlung auf modernsten Produktionslinien in Polen ermöglicht die Herstellung hochwertiger Futterkomponenten (vollfette Sojabohnen, gepresste Sojabohnen und Raps) mit hohem Gehalt an verdaulichem Protein, einschließlich Bypass-Protein. Die Endprodukte sind frei von antinutritiven Substanzen und frei von Restchemikalien, da die Herstellung ohne den Einsatz von Lösungsmitteln wie Hexan erfolgt. Die innovative Produktion in ZUBR beruht auch auf einer komplett geänderten Denkensweise über die Herstellung von Futtereiweißkomponenten. Das Endprodukt auf dem polnischen Markt ist eben Öl. Der Schrot oder Ölkuchen sind Nebenprodukte, die unterschiedliche Verdaubarkeit und variable Parameter haben. Außerdem wird das darin enthaltene Protein abgebaut. In unserem Eiweißpflanzenverarbeitungsbetrieb sind die vollfetten Sojabohnen oder der gepresste Raps viederum Grundprodukte, und das Öl wird so und nur in solchen Mengen extrudiert, dass die Endprodukte den entsprechenden Fett- und Energiewert sowie das Eiweiß der besten Qualitaufweisen.
 

- Was war die Idee für diese Investition?

Unsere Produkte sollen vor allem die polnischen Züchter dabei unterstützen, den Nährstoffbedar von Tieren mit hohem genetischen Potenzial zu decken. Milchleistung, Fleischmaß und Legefähigkeit werden somit verbessert und die Rentabilität der Produktion wird erhöht. ZUBR richtet sich auch nach der Politik von der EU und Polen, die die Unabhängichkeit von importierten (hauptsächlich aus Amerika) Eiweißquellen, vor allem von Sojaschrott, voraussetzt. Unser Werk eröffnet den polnischen Sojazüchtern einen neuen, stabilen und sehr attraktiven Absatzmarkt. Die Produktion aus NON-GMO Rohstoffen erfüllt dagegen die Bedürfnisse einer großen Gruppe von Milchbauern, die verpflichtet sind, nicht gentechnisch verändertes Futter zu verwenden. Auch Kunden suchen zunehmend nach Fleisch und seinen Produkten, Milch oder Eiern, die ohne GMO hergestellt werden. Unsere Produkte liegen voll in diesem Trend.

 

- Welche Produkte und nach welchen Regeln werden in ZUBR angekauft? Auf welches Angebot könnnen die polnischen Züchter rechnen?

In unserem Eiweeißpflanzenverarbeitungsbetrieb in Osiek werden die Sojabohnen und der Raps verarbeitet und diese zwei Rohstoffe werden angekauft. ZUBR verfügt außerdem über eine sehr leistungsfähige Trockunsanlage, deswegen kaufen wir auch Nassmais an. Es ist uns klar, dass die in Polen angebauten Sojabohnen nicht einen so hohen Protein- und Ölgehalt wie die importierten Sojabohnen ausweisen. Daher haben wir ein spezielles Angebot für die heimischen Züchter vorbereitet- unser Lieferant bekommt keine Preisabzüge bei einem niedrigeren Protein- und Ölgehalt. Auf unserer Webseite kann man ein neues Lesezeichen Ankauf mit aktuellen Ankaufpreisen und anderen wichtigen Informationen finden.

 

- Es gibt viele Fimen, die sich mit An- und Verkauf von Feldfüchten in Polen befassen. Wodurch zeichnet sich Agrolok aus?

– Bestimmt dadurch, dass wir über eigene Ankaufsstellen und Lagerflächen verfügen. Wir mieten auch zusätzliche Lagerflächen in ganz Polen, was bedeutet, dass wir jedem unserer Vertragspartner einen für ihn bequemen Standort bieten können. Außerdem kaufen wir Getreidekörner und Ölsamen laufend an, d.h., wir unterzeichnen einen Vertrag heute und holen die Ware an einem im Vertrag vereinbarten Termin ab. Wir kaufen auch Nassmais an und besitzen eigene Trocknungsanlagen, an welche die Landwirte ihre Produkte liefern können. Mais wird auch in die Silofolie für die Silage verpackt und siliert. Wir bieten eine für die Landwirte sehr bequeme Abholung, direkt vom Feld ab – da wir über einen entsprechenden Fahrzeugpark verfügen. Verträge mit aufgeschobener Erfüllungsfrist können wir natürlich auch abschließen, z.B. wenn wir im Januar einen Vertrag über den Ankauf von Getreide mit einem Abholungstermin im August unterzeichnen. Der Verkäufer hat dabei zwei Möglichkeiten zur Wahl: Entweder halten wir einen im Voraus garantierten Preis, der am Tag der Vertragsschliessung vereinbart wird, fest (der sog. Handelsvertrag mit Erfüllungstermin) oder der Landwirt entscheidet sich für den Preis, der am Abholungstag gilt, je nachdem, welche Option er für günstiger hält. Was die Preise angelangt: Auf unserer Website www.agrolok.pl publizieren wir aktuelle Notierungen der Pariser Börse MATIF und inländische Ankaufspreise. Für unsere Vertragspartner, sowohl Lieferanten, als auch Abnehmer von Getreidekörnern und Ölsamen ist es auch wichtig, dass wir über die beiden Zertifikate verfügen: GMP+ Zertifikat - garantiert das Erhalten der hohen Standards der Warenqualität in jeder Prozessphase (Abholung, Transport, Lagerung), und REDcert - ein System der Zertifizierung von Biomasse und Biokraftstoffen gemäß EU-Anforderungen, was bedeutet, dass Rohstoffe, die wir Biokraftstoffproduzenten anbieten, aus Kulturen stammen, die der Umwelt nicht schaden. Was auch für unsere Geschäftspartner wohl wichtig ist: zeigt sich, dass die tatsächliche Qualität der angebotenen Samen nicht der deklarierten entspricht, besteht die Möglichkeit der Entnahme einer Probe vom Fahrzeug durch einen unabhängigen Probenentnehmer und ihrer Prüfung in einem von einigen externen, unabhängigen, zertifizierten Laboratorien, deren Dienstleistungen wir in Anspruch nehmen. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist für uns verbindlich.
 

– Könnten Sie uns bitte erklären, was der Begriff der flexiblen Zahlungsfrist im Angebot der Getreideabteilung von Agrolok bedeutet?
– Die Standardzahlungsfrist beim Getreideankauf beträgt in unserer Firma 14 Tage. Und - was ich betonen will - das bedeutet, dass das Geld spätestens 14 Tage nach Abnahme der Ware auf das Konto unseres Kontrahenten überwiesen wird. In manchen Fällen können wir jedoch auch einen Vertrag mit einer kürzeren, z.B. 7-tägigen Zahlungsfrist abschließen. Wir sind diesbezüglich flexibel. Denn es gibt verschiedene Situationen, in denen der mit uns kooperierende Landwirt die Zahlung früher braucht, weil er beispielsweise eine Kreditrate bezahlen muss. Eine termingerechte Überweisung von Forderungen und die Möglichkeit der Anpassung der Zahlungsfrist an die Bedürfnisse des Kunden zeichnen uns bestimmt unter vielen Firmen auf dem Markt, die sich mit dem Getreide- und Ölpflanzenankauf befassen und eine 30-tägige Standardzahlungsfrist anbieten, aus
 

– Erklären Sie uns bitte, wie der Ankaufspreis angesetzt wird. Wovon hängt die Höhe des Betrages, den der Landwirt bekommt, ab?

– Der Preis hängt vor allem von den Notierungen der ausländischen Börsen ab. Für den polnischen Markt sind die Notierungen der Pariser Börse MATIF und der amerikanischen Börse CBOT von größter Bedeutung. Um dies genauer zu erklären: die Börsennotierungen spiegeln solche Grundfaktoren wider, wie: Witterungsbedingungen in der Welt, Aussaatgebiete der einzelnen Pflanzenarten, eventuelle Verluste, Bedarf der einzelnen Länder an Getreidekörnern und Ölsamen. Die Änderung der Notierungen kann sich auch aus den Börsenspekulationen großer Investmentfonds ergeben. Die Preise in der Welt und in Polen hängen auch von der politischen Situation sowie der Lage auf den Finanzmärkten ab; der Brexit hatte z.B. einen rapiden Wechselkursrückgang des Pfund Sterling und einen Euro- und Dollarkursanstieg zur Folge, was einen schwächeren Zloty und höhere Preise bei den Exporteuren bedeutete. Bei der Kalkulation des Ankaufspreises berücksichtigen wir sowohl Börsennotierungen und Prognosen der Landwirtschaftsmarktanalytiker als auch Preise, die durch andere auf dem Ankaufsmarkt tätige Unternehmen, wie Exporteure und Futtermisch-, Ölpressbetriebe oder Mühlen, d. i. Verarbeitungsbetriebe angeboten werden. Wenn sich der Vertragspartner beim Verkauf seines Getreides für die Abholung mit unseren Fahrzeugen von seinem Landwirtschaftsbetrieb entscheidet, so beinhaltet der zu zahlende Betrag auch Transportkosten, die das Unternehmen zu tragen hat.
 

– Wie kann man die Zusammenarbeit mit Agrolok und mit dem Eiweißpflanzenverarbeitungsbetrieb (ZUBR) aufnehmen?
– Landwirte, die am Verkauf ihrer Erträge interessiert sind, können sich bei einem unserer regionalen Handelsvertreter in der Gegend, wo sie ihre Landwirtschaft betreiben, melden. Sie können sich auch an einen unserer Makler wenden. Kontaktdaten unserer regionalen Mitarbeiter sind auf unserer Internetseite zu finden. Unsere Firma garantiert Termingerechtigkeit, Flexibilität und ein faires Angebot. Wir behandeln unsere Partner und Kunden mit Respekt. Dafür erwarten wir eine ordnungsgemäße Vertragserfüllung in Bezug auf Termingerechtigkeit, Qualität und Quantität.

– Vielen Dank für das Gespräch.